Kurfürstin Anna


Seid gegrüßt, liebe Gäste, und herzlich willkommen in meinem Kräutergarten hier zu Füßen des Schloss Augustusburg. 

Ich bin Anna, Kurfürstin von Sachsen – Gemahlin Augusts, Mutter vieler Kinder und Hüterin von Haus, Hof und Herz.

In meiner Zeit war ich bekannt als Mutter Anna – nicht nur, weil ich fünfzehn Kinder gebar, sondern weil ich auch für die Menschen meines Landes sorgte. Ich kümmerte mich um die Kranken, um die Armen, um die, die sonst niemand beachtete. Und glaubt mir – manchmal hilft eine gute Salbe mehr als ein ganzes Heer von Ärzten!

Ich sammelte Heilpflanzen aus Wald und Wiese, mischte Tinkturen und Salben, und mein Garten hier war mein kleines Labor. Rosmarin gegen das Vergessen, Kamille für Ruhe, Thymian für Stärke – vielleicht entdeckt ihr ja selbst eines dieser Kräuter zwischen den Beeten.

Mein bekanntestes Heilmittel war der hochprozentige Kräuterauszug „Aqua Vitae“ – nichts für schwache Nerven! Seine Herstellung basiert auf 350 Kräutern, Wurzeln, Gewürzen, Blumen und ja, sogar Tierteilen! Ich musste ihn neun Mal destillieren, so dass es zwei bis drei Jahre dauerte, bis er fertig war – aber mein fester Glaube an seine Wirksamkeit war alle Mühe wert.

Doch ich war nicht nur die Frau mit den Kräutern – oh nein. Ich führte die Hofgüter, schrieb unzählige Briefe, und sorgte dafür, dass unser Kursachsen reich, gerecht und gottesfürchtig blieb. Manchmal sagten die Leute, ich hätte gar zu viel Einfluss – doch ich sage: Ein kluger Rat einer Frau hat noch keinem Land geschadet!

Mein Gemahl August und ich lebten siebenunddreißig Jahre in fester Eintracht. Er baute Schlösser, ich pflanzte Ordnung – und zusammen schufen wir Frieden. Er liebte die Jagd, ich liebte die Kräuter – und so fand jeder seine Freude im Reich.

Wenn ihr mögt, nehmt euch einen Moment und atmet den Duft der Kräuter ein. Ihr Duft erinnert an Wärme, an Zusammenhalt und daran, dass man mit Herz und Fleiß viel Gutes bewirken kann.

Und sagt, habt ihr meinen Gemahl, den Kurfürsten August, schon auf dem Schloss getroffen? Oder unseren Baumeister Hieronymus Lotter, der all dies errichten half?

Schaut euch um, am Kirchplatz beim Lotterhof und am Fuße des Schlossbergs – sie warten dort schon auf euch! 

Ich danke euch für euren Besuch - nehmt den Duft meines Gartens und ein wenig Ruhe mit auf euren Weg.

 

(mit Hilfe von KI erstellt)